
GRÜNE Dorfgeschichten
Kapitel 7
Diese Geschichte ist schnell erzählt: Vor langer Zeit stand auf dem Eckgrundstück Darfelder Straße/ Pohlstraße eine Dorfkneipe mit dem Namen „Zum scharfen Eck“. Deren Besucher:innen waren schon damals einem erhöhten Unfallrisiko beim Verlassen der Gaststätte ausgesetzt, weil man mit einem Schritt von der letzten Stufe bereits auf der Straße stand. Irgendwann gab die Wirtin aus Altersgründen auf und Haus und Grundstück standen zum Verkauf. Der Rat tat das einzig Vernünftige und kaufte beides, das Haus wurde abgerissen, die Fläche eingeebnet und begrünt. Die Absicht dahinter war, die Verkehrssicherheit besser zu gewährleisten und eine Option zu erhalten, dort auch Teile der Kirmes aufbauen und langfristig Fläche für einen Ausbau der Kreuzung vorhalten zu können. Die Kreuzung wurde modernisiert, inklusive Querungshilfe und verbessertem Abbiegeradius. Das war nötig für die größer gewordenen landwirtschaftlichen Fahrzeuge, die LKW und den Busverkehr. Lange her ist das inzwischen. Die Verkehrssituation dort hat sich im Laufe der Jahre eher zugespitzt, denn entspannt. Dass die Gemeinde nun das Grundstück veräußert hat und nicht dafür gesorgt hat, dass dort ein vollständiger Gehweg incl. eines Grünstreifens in ihrem Eigentum verbleibt, ist einfach fahrlässig. Dass dort in das neue Gebäude demnächst Senior:innen einziehen werden, die nicht mal sicheren Fußes um das Haus gehen können, ist ein Witz.
Wir wollen richtig verstanden werden.: Wir freuen uns, dass Leute bereit sind, in die Gemeinde zu investieren und solche wichtigen sozialen Einrichtungen zu bauen. Darauf warten die Menschen hier seit Jahren. Toll, dass es jetzt klappt. Es geht auch gar nicht gegen den Investor, der baurechtlich keine Fehler gemacht hat. Aber die Gemeinde hätte planerisch mehr einwirken müssen oder nach einem anderen, für ein Projekt dieser Größenordnung besser geeigneten Grundstück suchen müssen. Jetzt werden wir dort verkehrstechnisch Probleme kriegen, denn eine wirklich gute Lösung wird es nicht geben können und Geld wird es auch kosten. Wir müssen der Widmung der Straßen auch gerecht werden, die Schnellbuslinien müssen ungestört fahren können, so einfach wird das also nicht. Manchmal kann eben ein kurzer Blick zurück auch den Blick nach vorn weiten!



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