
GRÜNe Dorfgeschichten
Kapitel 5
Matthäus-Kirche – immer schon ein guter Ort der Begegnung und des Wandels
Traurig, aber offenbar aus finanziellen Gründen notwendig, war die Entscheidung seitens der evangelischen Kirchengemeinde, die Matthäus-Kirche aufzugeben. Mitte des letzten Jahrhunderts mit tatkräftiger Unterstützung der evangelischen Christ:innen erbaut, war sie immer ein Ort der Begegnung, nicht nur zum Gottesdienst. Unzählige Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Familien fanden in und um die Kirche herum statt. Bereits damals hatte man daran gedacht, dass die Kirche nicht nur zum Gottesdienst gedacht war, sondern hatte von vorherein Räumlichkeiten für Freizeitangebote, Besprechungen usw. eingeplant und über die Jahre immer entsprechend genutzt. Die Partnerschaft zwischen Laer und Badersleben hatte dort ihren Ursprung, lange vor dem Mauerfall, zunächst zwischen den Kirchengemeinden, später dann auch zwischen unseren Orten. Anfang der 2000er Jahre war das Gebäude in die Jahre gekommen, so dass man über seine Zukunft entscheiden musste. Das Ergebnis war nach langen, auch emotionalen Diskussionen unter großer Beteiligung der Gemeindeglieder, dass es ein Neubau werden sollte. So entstand wieder ein multifunktionales Gebäude, das sowohl für die Gottesdienste als auch für viele andere Veranstaltungen viel hellen Raum bietet. Gottseidank hat der Rat sich entschieden, das Gebäude zu kaufen. Wir freuen uns, dass dort nun vorübergehend, ein Kindergarten seinen Platz finden kann. Wir denken aber auch weiter. Wir wollen unsere Idee, dort langfristig ein von Bürger:innen selbstverwaltetes Begegnungs-und Kulturzentrum entstehen zu lassen, in die Diskussion bringen. Wir haben bereits am 19.12.24 beantragt, einen Arbeitskreis zu gründen, der sich mit den „Perspektiven und künftigen Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes und Geländes der Matthäus-Kirche“ befassen soll. Teilnehmen sollten dort Mitglieder der evang. Kirchengemeinde, Kulturschaffende, Mitglieder aus Politik und Verwaltung.„Gut Ding will Weile haben,“ sagt man, darum wollen wir gern zu Beginn der neuen Wahlperiode, spätestens Anfang 2026 mit den Beratungen beginnen, um sich in aller Ruhe und Ausführlichkeit austauschen zu können.
Antrag GRÜNE Ratsfraktion vom 19.12.2024:
Antrag:
Der Bürgermeister wird beauftragt, zeitnah und offen zu einem Arbeitskreis einzuladen, der sich mit den Perspektiven und künftigen Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes und Geländes der Matthäus-Kirche befasst. Der Arbeitskreis sollte aus interessierten Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinde und Bürger*innen, aus je einem Mitglied der Ratsfraktionen und ein bis zwei Mitgliedern der Verwaltung bestehen.
Begründung:
Die Matthäus -Kirche war und ist traditionell ein Ort der Begegnung für Jung und Alt und war neben den kirchlichen Angeboten immer offen für kulturelle oder gemeinnützige Veranstaltungen. Diese Tradition sollte im Sinne der Gemeinde Laer fortgeführt werden. Der Arbeitskreis sollte die Entscheidungsträger*innen beraten. Er kann inspirierend und unterstützend sein und durch direkte Kommunikationswege für transparente Akzeptanz sorgen.
…
Uns ist klar, dass es sicher zwei Jahre dauern wird, bis der Kindergarten dort wieder ausziehen kann. Von daher scheint es so, dass wir die Diskussion vielleicht zu früh beginnen. Wenn es allerdings gelingen könnte dort ein selbstverwaltetes Begegnungs- und Kulturzentrum entstehen zu lassen, braucht man auch diese Zeit.



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