GRÜNe Dorfgeschichten
Kapitel 3 Wo ist der Raum?

Seit 11 Jahren prangt an der Außenwand der Kleinen Turnhalle ein Graffiti-Kunstwerk, das seinerzeit junge Kreative aus der Region geplant und umgesetzt haben. Finanziell unterstützt wurden sie von den Ratsfraktionen. In Anlehnung an die Kultserie „Star Wars“ wurden Bilder entworfen und das Motto „Laer Wars“ war schnell gefunden. Der Zusatz „space is the place“ ist allerdings heute sinnbildlich für das, was wir den Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Laer nicht zu bieten haben. Junge Leute, die nicht fest an bestimmte Vereine gebunden sind, finden hier kaum noch Angebote. Die Skateranlage hat ihre besten Zeiten hinter sich gelassen, Dirtbike-Strecken und attraktive Outdoor-Sportanlagen werden in den Nachbarkommunen gebaut. Bei uns sind sie nicht mal Thema. Spielplätze, die abends gut als Treffpunkte dienen könnten, dürfen ab einem bestimmten Alter nicht betreten werden. Seit Jahrzehnten schafft die Gemeinde es nicht, einen anständigen, einfachen Bolzplatz zu schaffen, der auch abends noch bespielt werden darf. Man kann den Eindruck gewinnen, dass wir hier Alles für Kinder tun. Sobald sie aber älter werden und auf weiterführende Schulen in der Umgebung gehen, sind sie abgemeldet. Sie fallen unangenehm auf, weil sie abends irgendwo im Dorf „herumlungern“, manchmal laut sind und an den verbotenen Orten Pizzakartons liegen lassen. Wenn sie dann später Schule, Ausbildung oder Studium abgeschlossen haben, dürfen sie wieder auftauchen, hier arbeiten und Familien gründen. Junge Menschen brauchen aber Raum, um sich entfalten und entwickeln zu können. Sie müssen gefragt werden, was ihnen wichtig erscheint, sie müssen ernstgenommen und in Entscheidungen einbezogen werden. Und wir Kommunalpolitiker:innen müssen ihnen Verantwortung zumuten. Dann findet der ein oder andere Pizzakarton auch den Weg in die nächste Papiertonne.
Wir GRÜNe wollen uns weiter für mehr Beteiligung, für mehr Aufenthaltsräume drinnen und draußen und weniger Verbotszonen und Zäune einsetzen.

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