Wer Verkehrswegeplanung ausschließlich aus der Auto-Perspektive betreibt, sorgt aus Sicht der Bündnisgrünen in Laer und Holthausen nicht für mehr Sicherheit von Fußgängern, Radfahrern, Kindern oder Senioren. “Im Gegenteil: Die von der CDU beantragte Umgehungsstraße für das neue Wohngebiet Freisenbrock IV wird den Autoverkehr im Dorf nur beschleunigen, unnötige Kosten erzeugen und dafür wertvollen Naturraum zerstören. Das ist komplett überflüssig und fahrlässig” ärgert sich Lorenz Danzer, Mitglied im Bauausschuss. Die GRÜNEN sind überzeugt, dass dieses Vorhaben unter anderem den klimapolitischen Zielsetzungen widerspricht, denen sich die Gemeinde bis jetzt verpflichtet hat. Denn die durch die Wohngebietserweiterungen erzeugten zusätzlichen Verkehrsbewegungen könnten verträglich über das vorhandene Wegenetz abgewickelt werden. So lautet auch das Ergebnis der von der Gemeinde Laer in Auftrag gegebenen Verkehrsuntersuchung 2017, die am 11. März 2019 dem Rat vorgestellt worden ist.
Bestehendes Wegenetz reicht aus
Für das Gebiet Freisenbrock III mit 31 geplanten Grundstücken – davon 27 Einfamilienhäuser und vier Mehrfamilienhäuser mit jeweils sechs Wohneinheiten – errechnet das Planungsbüro 200 Kfz-Fahrten am Tag. Für die Kita Regenbogen werden zusätzliche 224 Fahrten am Tag prognostiziert. Mit weiteren 490 Kfz-Fahrten täglich würde dann das Gebiet Freisenbrock IV mit insgesamt 125 Wohneinheiten zu Buche schlagen. Auf der Basis von Verkehrszählungen an den Knotenpunkten Bachstraße/Hohe Straße, Terup/Freisenbrock und Darfelder Straße/Am Heidenbaum kommt das von der Gemeinde Laer beauftragte Planungsbüro zu seinem Ergebnis: Das Wegenetz in Laer, also auch die Straße Freisenbrock, kann den zusätzlichen Verkehr bewältigen. Zudem gibt es bereits Planungen für einzelne Umbaumaßnahmen an der Straße Freisenbrock, um den Verkehr noch entspannter fließen zu lassen. Das sind qualifizierte Fakten, die auch angesichts eines zwischenzeitlichen verbreiteten Neustart-Euphorie-Taumels nicht unter den Tisch fallen dürfen.

Wertvoller Raum Lebensraum für Mensch und Natur soll Straße weichen: Das ist überflüssig und unnötig.
„Der Entwurf ist gut gemeint, aber nicht finanzierbar“
Die von der Fraktion der CDU vorgeschlagene Straßenführung verläuft durch ein landschaftlich wertvolles Gebiet, verdrängt einen Spielplatz und ruiniert ein Biotop. Neben den Auswirkungen auf Natur und Artenschutz sind zwingend auch die Finanzen der sich immer noch im Haushaltssicherungsplan befindenden Gemeinde in den Blick zu nehmen. “Der Entwurf der CDU ist gut gemeint, aber nicht finanzierbar”, erklärt Fraktionssprecher Hubert Bröker. “Die Zahlen des Verkehrsgutachtens belegen eindeutig, dass die Straße einfach nicht notwendig und daher nicht über Erschließungsbeiträge abrechenbar ist”, so Bröker weiter. Wegen der fehlenden überörtlichen Bedeutung seien auch keine Gelder von Kreis oder Land zu erwarten. Darauf haben B90/Die Grünen Laer und Holthausen in ihrem Änderungsantrag zum Antrag der CDU zum Thema „Erschließung Freisenbrock IV“ aufmerksam gemacht. Sie sind sich sicher: aus der Perspektive einer für das Gemeinwohl von Laer verträglichen Verkehrsentwicklung führt das CDU-Projekt “Südumgehung” in eine Sackgasse.
Leserbrief von Elke Schuchtmann-Fehmer bringt es auf den Punkt

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